Führung braucht Gefühl – aber was heißt das eigentlich
- sabrinamahn
- 8. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Ein Text über Selbstverbindung, emotionale Klarheit und Verantwortung im Innen
Führung braucht Gefühl.
Nicht als Bonus. Nicht als weichgespülten Ausgleich zur harten Welt da draußen.
Sondern als zentrales Element. Als Fundament.
Ich sage diesen Satz oft – nicht als Slogan, sondern als Haltung.
Aber was meine ich damit eigentlich?
Was steckt wirklich dahinter?
In diesem Artikel möchte ich teilen, was für mich „Führung braucht Gefühl“ bedeutet.
Warum es nicht darum geht, Rollen abzulegen – sondern sich in der Rolle wiederzufinden.
Und warum echte Verbindung nur dort entstehen kann, wo wir bereit sind,
uns selbst ehrlich zu begegnen.

Gefühle sind keine Störung – sie sind ein Signal
Viele Frauen in Führung haben gelernt, klar zu kommunizieren,
zu organisieren, zu entscheiden.
Sie tragen Verantwortung – oft für andere, manchmal für ganze Systeme.
Und sie machen das gut. Richtig gut sogar.
Aber: Viele dieser Frauen funktionieren mehr, als sie fühlen.
Sie wirken souverän – aber im Körper ist Unruhe.
Sie halten alles zusammen – aber spüren sich selbst nicht mehr.
Sie sprechen über Klarheit – aber vermeiden Kontakt mit sich selbst.
Das ist kein persönliches Versagen.
Sondern ein Muster, das sich über Jahre (oft Jahrzehnte) gebildet hat.
Ein Schutzmechanismus. Ein Überlebensmodus.
Doch irgendwann kommt ein Punkt, an dem klar wird:
So kann es nicht weitergehen.
Der Körper spricht – auch wenn wir schweigen
Ich arbeite mit Menschen, oft mit Frauen in Führungsrollen,
die im Außen alles im Griff haben –
aber deren Körper längst etwas anderes erzählt.
🌀 Schultern, die sich ständig heben – weil das „Getragene“ schwer geworden ist.
🌀 Enge im Brustraum – da, wo früher mal Neugier und Offenheit war.
🌀 Zusammengehaltener Atem – weil zu viel drinbleibt, was nie gesagt werden konnte.
Der Körper bewertet nicht.
Aber er speichert, spiegelt, deutet.
Er zeigt, was wir fühlen – lange bevor wir es aussprechen.
Und genau dort beginnt die Arbeit, die ich meine, wenn ich sage:
Führung braucht Gefühl.

Es geht nicht darum, emotionaler zu werden
Oft, wenn ich diesen Satz sage, höre ich:
„Aber ich kann doch nicht in jedem Meeting meine Gefühle zeigen!“
„Ich will nicht ständig emotional wirken.“
Verstehe ich.
Aber genau darum geht es nicht.
Es geht nicht darum, emotionaler zu werden.
Es geht darum, ehrlicher zu werden.
Im Innen. Mit dir selbst.
👉 Wahrzunehmen, wenn Dein Körper etwas anderes sagt als Dein Kopf.
👉 Zu spüren, was Du brauchst – und nicht nur, was von Dir verlangt wird.
👉 Deine Körpersprache mit Deinem inneren Zustand in Einklang zu bringen.
Denn nur dann wird Deine Präsenz klar, ruhig und kraftvoll –
nicht gespielt, nicht kontrolliert. Echt.
Selbstverantwortung beginnt innen – und ist nicht delegierbar
Das Schwierige daran?
Es kann Dir niemand abnehmen.
Ich kann begleiten.
Ich kann Räume öffnen, in denen Du ehrlich mit Dir wirst.
Ich kann mit Dir arbeiten – über den Körper, mit Pferden, mit inneren Bildern.
Aber:
Du musst es selbst tun.
Du bist die Einzige, die Deinen inneren Zustand verändern kann.
Du bist die Einzige, die ihre Muster erkennen und hinterfragen kann.
Du bist die Einzige, die spürt, wann es Zeit ist, stehen zu bleiben – und zu fühlen.
Das ist keine Selbstoptimierung.
Das ist emotionale Reife.
Und ja: Das braucht Mut.
Weil Du hinschauen musst.
Auf das, was vielleicht lange funktioniert hat – aber Dich innerlich entfernt hat von Dir selbst.
Führung durch Vorbild – nicht durch Perfektion
Wenn Du in Führung bist – im Team, im Projekt, im Unternehmen –
dann hast Du die Chance, ein Vorbild zu sein.
Nicht, weil Du alles weißt.
Sondern weil Du bei Dir anfängst.
Weil Du zeigst, dass Du Dich selbst ernst nimmst.
Weil Du keine Maske aufsetzt, nur um durchzukommen.
Weil Du bereit bist, Dich selbst zu führen –
nicht durch Disziplin, sondern durch Bewusstsein.
Teams folgen nicht der lautesten Stimme.
Sie folgen derjenigen, die in sich klar ist.

Was wäre, wenn…?
Was wäre, wenn Du heute nicht nur nach außen führst,
sondern einen Schritt zu Dir selbst machst?
Nicht perfekt. Nicht in zehn Schritten.
Sondern ehrlich, leise, mutig.
Vielleicht ist das der Anfang.
Vielleicht ist das die neue Richtung.
Vielleicht ist das das Gefühl, das Du brauchst.
✨
Führung braucht Gefühl.
Aber vor allem:
Du brauchst dich.
Was löst dieser Text in Dir aus? Schreib mir gerne – oder komm mit in die Arbeit, wenn Du den Weg zurück zu dir beginnen willst.



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